Bei Patienten, die an einer Hyperhidrose leiden, sind die Schweißdrüsen weder vermehrt noch vergrößert, sondern überstimuliert. Die Stimulation der Schweißdrüsen erfolgt durch das vegetative Nervensystem. Die Leitungswasser-Iontophorese erzeugt einen Ionenstrom im direkten Umfeld der betroffenen Schweißdrüsen sowie entlang des Reizleitungssystems. Nach mehrfacher Anwendung fuhrt dieser Ionenstrom zu einer deutlichen Reduzierung des Schwitzens, ohne dabei die Schweißdrüsen zu schädigen. Ein Iontophoresegerät kann für den Heimgebrauch verschrieben werden.

Die Behandlung mit Botulinumtoxin stellt derzeit die wirkungsvollste nicht operative Therapie der primären fokalen Hyperhidrose dar. Dieses Toxin greift an den Nervenenden an und vermindert die Übertragung von Nervenimpulsen zu den Schweißdrüsen, wodurch die Schweißmenge reduziert wird.

Eine operative Therapie der Hyperhidrose kommt zum Einsatz, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten nicht zum Erfolg geführt haben.

Bei der axillären Hyperhidrose kommt eine sogenannte Schweißdrüsensaugkürettage in Frage, bei welcher die Schweißdrüsen, die sich unmittelbar unter der Haut befinden, mittels einer Saugkanüle entfernt werden. Zum Einführen der Saugkanüle sind wenige kleine Schnitte in die Haut erforderlich. Der Eingriff erfolgt in Lokalanästhesie in unserer Praxis.

In Ausnahmefällen kann bei Therapieversagen aller anderen Methoden der Teil des sympathischen Nervensystems, der für die Regulation der Schweißdrüsen der Achsel bzw. der Hand zuständig ist, durchtrennt werden. Dieser Teil des Sympathikus-Grenzstrangs liegt innerhalb des Brustkorbs, auf Höhe der dritten und vierten Rippe. Diese sogenannte Sympathektomie erfolgt minimalinvasiv („schlüssellochchirurgische Operation") in Vollnarkose. Hierzu kooperieren wir mit einer thoraxchirurgischen Klinik.